Es ist nicht sinnvoll, das Historische Museum und das Stadtarchiv in Personalunion zu leiten, wie es bisher der Fall ist. SPD-Stadtrat und MdL Christoph Rabenstein fordert deshalb als sachgerechte Lösung die Trennung dieser beiden Aufgaben. Die SPD-Fraktion unterstützt dieses Anliegen.
Der Zeitpunkt für eine Neuorientierung ist günstig: Dr. Sylvia Habermann, die langjährige Leiterin des Historischen Museums, geht in den Ruhestand und es steht ein Wechsel bzw. eine Neubesetzung an.
Die kommissarische Leitung der beiden Einrichtungen hat zur Zeit die Museums- und Kunstpädagogin Martina Ruppert, M. A., die seit 2008 für die Museumspädagogik im Historischen Museum zuständig ist.
Rabenstein ist Autor und Verleger regionalgeschichtlicher Bücher und als promovierter Historiker ein ausgewiesener Kenner der Stadtgeschichte. Er erklärt:
"Ich habe die beiden Einrichtungen häufig besucht und in ihnen geforscht und habe mich seit Langem mit der Doppelfunktion im Stadtmuseum und Archiv auseinandergesetzt. Hinzu kommt, dass der Archivar des Stadtarchivs, Herr Walter Bartl, im September in den Ruhestand tritt. Deshalb ist es meiner Ansicht nach von großer Wichtigkeit, dass der professionelle Betrieb des Archivs aufrechterhalten werden kann. Es muss deshalb eine Trennung der Leitung des Historischen Museums und des Stadtarchivs erfolgen."
Beide Stellen könnten nicht in Personalunion geführt werden, weil es sachlich nicht gerechtfertigt ist. Archiv und Museum haben völlig unterschiedliche Aufgaben. Rabenstein erklärt, es sei notwendig, die Leitung des Stadtarchivs unmittelbar auszuschreiben und zeitnah eine geeignete Kandidatin/einen geeigneten Kandidaten für diese Stelle zu finden.
"Allein schon die Neuausrichtung des Museums mit einem Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert und das neue pädagogische Konzept erfordern eine fachspezifische Leitungsstelle im Historischen Museum. Der bevorstehende Umzug bzw. Neubau des Stadtarchivs stellt die Stadt und eine Archivleitung ebenfalls vor große Herausforderungen. Die bisherigen Bestände sind zwar geordnet und ordentlich verzeichnet, jedoch wurden seit Jahrzehnten keine Akten aus der Verwaltung übernommen, und daher besteht ein riesiger Nachholbedarf. Schlussendlich kann auch festgestellt werden, dass in Städten vergleichbarer Größe die Leitung eines Stadtarchivs und eines Stadtmuseums immer getrennt sind."
Gemeinsam mit der SPD-Stadtratsfraktion will Rabenstein deshalb einen Antrag einbringen, der Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe und die Stadtverwaltung dazu auffordert, eine Trennung der Leitungsstellen von Historischem Museum und Stadtarchiv umzusetzen und zeitnah nach einer Archivleitung zu suchen.