Im Bauausschuss am 20.02. stellte der Architekt Prof. Knerer seinen Entwurf für das 'Große Haus' vor. Es wird eine Mischung aus Holzlamellen an den Wänden und Sitzen in lila - gefällig und technisch raffiniert. Die Akustik kann je nach Nutzung hinter der Wandverkleidung durch schwarze Vorhänge individuell und mit einfachen Möglichkeiten verstellt werden - eine technische Punktlandung. - Dies gilt allerdings nicht für die Kosten. Die Kostensteigerungen bei der Stadthalle belaufen sich bei den Rohbauarbeiten auf 40 %. Insgesamt scheinen das nur moderate 10 % zu sein - trotzdem 5 Millionen zum aktuellen Zeitpunkt.
„Wie kann man sich ernsthaft wundern über statische Schwierigkeiten und Probleme“, fragte SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske. Die SPD habe von Anfang an Kosten von 80 Millionen vorausgesagt. An die Adresse von Oberbürgermeisterin, BG und CSU ergänzte er , man solle aufhören, die Menschen für dumm zu verkaufen. Seriös könne man jetzt nicht behaupten, es kämen keine weiteren Kostensteigerungen außer dem Preissteigerungsindex auf die Stadt zu. "Wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange", warnte Bauske.
Unklar ist bis dato auch, wie sich die Fördersituation darstellt. Die unbegrenzte Förderung in Höhe scheint langsam vom Tisch, auch wenn Oberbürgermeisterin und BG-Fraktionsvorsitzender dies in den letzten Monaten unablässig wiederholten. In Wirklichkeit gibt es einen Kostendeckel - doch das will und kann natürlich keiner sagen. Im Bauausschuss war dies eigentlich die interessanteste Info. Stadtbaudirektorin Kelm wies darauf hin, dass manche Kostenerhöhungen und die damit verbundene Förderung erst am Ende der Maßnahme abgerechnet werden und erst dann feststeht, wie hoch die Förderung ausfällt.
Das bedeutet einmal mehr, das jegliche Kostensteigerung im Zweifelsfall durch den Stadtsäckel zu bezahlen ist - analog zum Richard-Wagner-Museum. Dort hat die Oberbürgermeisterin dieses Vorgehen kritisiert, weil sie es ihrem Vorgänger angelastet hat - jetzt steht sie in Verantwortung. Transparenz sieht anders aus.