Auf Grund der jüngsten Ereignisse am Bayreuther Klinikum ist die SPD-Stadtratsfraktion um das Bayreuther Klinikum in großer Sorge. Mit der Personalie Dr. Haun hat sich die SPD-Fraktion eigentlich erhofft, dass sich das Arbeitsklima im Klinikum und die Zufriedenheit der Patienten deutlich verbessern.
Dazu sollten wichtige Projekte wie der Umbau und Ausbau des Hauses und des medizinischen Angebots vorankommen. Nun ist genau das Gegenteil eingetreten.
So müssen wir bedauerlicherweise feststellen, dass es noch immer keine zweite Geschäftsführung und dass es massive Verzögerungen bei der Umsetzung der Sanierung und des Umbaus der Klinik gibt. Zudem gerät das Klinikum immer wieder in die negativen Schlagzeilen auch über Grenzen der Region hinaus. Die Geschäftsführung in der Person von Dr. Haun hat es bisher zu wenig verstanden, Probleme in und um das Haus kompetent zu lösen.
Konfliktmanagement und Krisenmanagement stellen wir uns anders vor als es bisher geschehen ist: Bei der Suche nach einer geeigneten Parkplatzregelung, bei den Schwierigkeiten im Bereich der Kardiologie, bei den massiven personellen Problemen im Bereich der Geburtshilfe, bei der Veränderung des sozialpädiatrischen Zentrums oder jüngst bei der Freistellung von zwei Ärzten in der Neurologie und in der Kinderklinik. Eine Kündigung oder Freistellung mit hohen Ausgleichszahlungen, die zudem dem Klinikum wirtschaftlichen Schaden zufügt, den Ruf lädiert und künftige Neuanstellungen erschwert, darf nur letztes Mittel im äußersten Notfall und nicht eine Ad-hoc-Entscheidung sein. Dazu kommt, dass Aufsichtsräte und Mitglieder der Verbandsversammlung nicht direkt und als Erste informiert werden, sondern über die Presse Kenntnis erhalten und keine Interventionsmöglichkeiten haben.
Leider wird auch zunehmend außer Acht gelassen, dass es um Patienten geht, um Menschen, die in einer Notlage sind und Hilfe brauchen und um Personal, dass sich zum Teil aufopfernd bis an die Grenzen der persönlichen Leistungsfähigkeit verausgabt. Wie soll ein Vertrauensverhältnis zu den behandelnden Ärzten bestehen, wie können Ärzte ihrer anstrengenden Aufgabe gerecht werden, wenn die Geschäftsführung nicht in der Lage ist, Probleme sachlich, zielorientiert und menschlich zu klären und Lösungsstrategien zu entwickeln? Die Verantwortlichen und insbesondere der Geschäftsführer des Bayreuther Klinikums haben das Patientenwohl offensichtlich im wesentlichen Bereichen aus den Augen verloren. Mit innerbetrieblichen Unstimmigkeiten sollte man auf der Führungsebene anders umgehen, besonders deshalb, weil der Ruf des Hauses in erster Linie nicht durch kritische Ärzte und Pflegepersonal beschädigt wird, sondern eher durch ein hartes Handeln der Verwaltung, das wenig lösungsorientiert und zukunftsträchtig ist.
Wir entziehen dem Geschäftsführer des Bayreuther Klinikums deshalb das Vertrauen und ersuchen die Verantwortlichen des Aufsichtsrats ihn von seinen Aufgaben – zumindest vorübergehend - zu entbinden.